Wenn Sie sich neues Wissen oder neue Fähigkeiten aneignen möchten, können Sie dies auf verschiedenen Wegen tun. Sie können ein klassisches Seminar oder ein Webinar besuchen oder zum Beispiel sich in einer autodidaktischen Weiterbildung selbst das gewünschte Wissen aneignen. Im Folgenden erklären wir Ihnen, was autodidaktisches Lernen ist, wie es abläuft und welche Vor- und Nachteile es bietet.
Beim autodidaktischen Lernen lernt man eigenständig, ohne einen Lehrer. Das kann eine Fremdsprache sein, ein Musikinstrument oder eine handwerkliche Fähigkeit, die man sich aus Interesse selbst aneignet, oder aber ein berufliches Themenfeld oder entsprechende Fähigkeiten. Entscheidend beim autodidaktischen Lernen ist, dass man als Lernender selbst bestimmt, was und wann man etwas lernt und welche Methoden man einsetzt.
Das Lernen im Selbststudium kann also genauso gut durch Beobachtung und Nachahmung erfolgen wie durch die Lektüre eines Fachbuches, durch Ausprobieren oder durch das Anschauen eines YouTube-Tutorials. Die Verantwortung für den Lernprozess und das Erreichen der Lernziele liegen somit allein beim Lernenden.
Autodidaktisches Lernen kann ganz unterschiedlich ablaufen, je nachdem für welchen Lerninhalt und welche Lernmethode man sich entscheidet. Es gibt aber dennoch ein paar Gemeinsamkeiten:
Am Anfang des Prozesses beim autodidaktischen Lernen steht immer das Interesse an einem bestimmten Thema, über das man mehr erfahren möchte, bzw. eine konkrete Fähigkeit, die man sich aneignen möchte. Autodidaktisch lernen kann man genauso aus einem privaten wie aus einem beruflichen Interesse.
Je nach Thema oder Fähigkeit, die man erlernen möchte, kommen unterschiedliche Lernmaterialien in Frage. Vom Beobachten von Expert:innen über die Lektüre von Fachbüchern oder das Anhören von Podcasts bis hin zur Lektüre von Blogartikeln oder Betrachten von Videos aus dem Internet können verschiedene Materialien für das Lernen genutzt werden. Die Auswahl hängt dabei auch von den eigenen Lernvorlieben ab.
Natürlich erstellt nicht jede:e Autodidakt:in einen schriftlichen Lernplan – auch das hängt stark vom Lerntyp ab. Aber viele Autodidakt:innen empfinden es als hilfreich, sich zumindest vorab bestimmte Zeitfenster zum Lernen zu überlegen (z.B. immer samstags oder einen Feierabend pro Woche) oder den Lernstoff in einzelne Schritte oder Abschnitte einzuteilen, damit der Stoff besser überschaubar ist. Auf diese Weise lassen sich auch Lernerfolge besser erkennen und die Motivation, am Ball zu bleiben, steigt.
Wenn das Thema feststeht, das Lernmaterial besorgt wurde und ein (vager oder konkreter) Lernplan geschmiedet wurde, beginnt das Lernen.
Autodidaktisch Lernen bedeutet nicht, dass man auf den Austausch mit anderen Lernenden verzichten muss. Wer möchte, kann sich andere Lernende suchen, um Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu motivieren oder um Lerngruppen zu bilden. Anders als wenn man eine klassische Weiterbildung besucht und so automatisch mit anderen Lernenden Kontakt hat, muss sich ein:e Autodidakt:in jedoch selbst Gleichgesinnte suchen. Dies kann z.B. über Foren oder Gruppen im Internet geschehen oder über Interessensgemeinschaften oder Vereine vor Ort.
Sie haben das Gefühl, beim Lernen nicht weiterzukommen? Oder Sie haben von anderen erfahren, dass sie ganz anders vorgehen? Das Schöne beim autodidaktischen Lernen ist: Sie sind frei in der Auswahl Ihrer Lernmethoden. Probieren Sie also gerne verschiedene Techniken aus und schauen Sie, was Ihnen am besten hilft voranzukommen.
Da Autodidakt:innen keinem offiziellen Lernplan folgen und am Ende nicht mit einem Zertifikat abschließen, ist es wichtig, dass Sie selbst einzelne Lernerfolge und Ihr Lernziel definieren. Halten Sie sich vor Augen, was Sie alles schon erreicht haben. Einzelne Lernerfolge selbst zu feiern, steigert die Motivation und den Spaß beim Lernen.
Eine autodidaktische Weiterbildung bietet im Gegensatz zu einer klassischen eine Reihe von Vorteilen. Da Sie Lehrende:r und Lernende:r zugleich sind, müssen Sie keinen starren Vorgaben folgen, sondern haben viele Freiheiten.
Die Vorteile auf einen Blick:
Autodidaktisch Lernen bietet jedoch nicht nur Vorteile, sondern bringt auch Herausforderungen mit sich. Nicht jeder Lernende kommt mit dieser Lernmethode klar und der Lernerfolg kann von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen.
Nachteile einer autodidaktischen Weiterbildung:
Achtung: Der größte Nachteil bei einer autodidaktischen Weiterbildung im beruflichen Kontext ist das fehlende Zertifikat bzw. die fehlende Überprüfbarkeit des erworbenen Wissens. Falls Sie die neuen Fähigkeiten und das neue Wissen bei der Jobsuche als Argument für sich nutzen wollen, sollten Sie daher gut überlegen, ob eine Weiterbildung bei einem offiziellen Anbieter nicht doch die bessere Lösung für Sie ist.
Sie haben sich für autodidaktisch lernen entschieden? Um möglichst erfolgreich bei Ihrer autodidaktischen Weiterbildung zu sein, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Sie sollten:
Sie sollten über Selbstdisziplin, Selbstorganisation und Selbstmotivation verfügen, damit Sie erfolgreich lernen können. Falls Sie besser mit Anleitung oder in der Gruppe lernen, eignet sich für Sie eher eine klassische Weiterbildung.
Autodidaktische Fähigkeiten sind Fähigkeiten, die Ihnen das Lernen im Selbststudium ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel Selbstdisziplin, Eigenmotivation, Eigenständigkeit und Selbstvertrauen.
Eine autodidaktische Weiterbildung eignet sich, wenn Sie Ihr Wissen in einem bestimmten Themenbereich vertiefen oder Ihre Fähigkeiten auffrischen möchten. Sie können auch einen komplett neuen Bereich erlernen oder neue Kompetenzen erwerben, um sich für neue Aufgaben zu qualifizieren, sollten dann jedoch darauf achten, dass Sie ggf. zusätzlich noch ein offizielles Zertifikat als Nachweis für Ihren Arbeitgeber benötigen.
Manche Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, Wissen eigenständig während der Arbeitszeit zu vertiefen. Wenn Ihre Unternehmenskultur die Lernkultur und New Learning fördert, bietet Ihnen Ihr Unternehmen oftmals Freiräume zum eigenständigen oder geleiteten Lernen an. Andere Firmen erwarten von ihren Beschäftigten, dass sie sich eigenständig und ggf. nach Feierabend über neue Entwicklungen und Trends informieren. Hierzu gehören z.B. der Besuch von kostenlosen Webinaren, die Lektüre von Newslettern oder Fachzeitschriften oder das Anhören von Podcasts.
Gerne unterstützen wir Sie bei der Auswahl eines passenden Bildungsanbieters in Ihrer Nähe. Schreiben Sie eine Mail an kundencenter@viona.online oder rufen Sie uns an!