Nach der Digitalisierung sorgt KI für die nächste große Transformation der Arbeitswelt. In einigen Branchen und Tätigkeitsfeldern hat der Wandel bereits begonnen, in anderen steht er noch bevor. Laut Tagesschau glaubt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, dass es ab 2035 keinen Job mehr geben wird, der nichts mit KI zu tun hat. Eine Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) kommt laut Golem zum Ergebnis, dass weltweit knapp 40 % der Beschäftigten von den Veränderungen durch KI-Werkzeuge betroffen sein werden.
Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz auf die Lebens- und Arbeitswelt hat auch die Politik erkannt. Am 13. März 2024 verabschiedete das Europäische Parlament den AI-Act, das erste rechtliche Regelwerk zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz, welches auch Auswirkungen auf Unternehmen hat.
Laut dem Statistischen Bundesamt Destatis nutzte im Jahr 2023 bereits jedes achte Unternehmen (12 %) in Deutschland KI. In größeren Unternehmen kommen KI-Tools dabei zurzeit noch häufiger zum Einsatz als in kleinen oder mittleren Unternehmen. So nutzte bereits jedes dritte Unternehmen (35 %) mit mehr als 250 Beschäftigten Künstliche Intelligenz, bei mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten waren es immerhin noch 16 %, bei kleinen Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten nur noch 10 %.
Die Gründe für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen sind vielfältig. Die Automatisierung von Prozessen spielt genauso eine Rolle wie der Fachkräftemangel, durch den manche Stellen nur schwierig (nach-)besetzt werden können, als auch andere Faktoren.
Laut einer Studie der Hochschule Koblenz sehen die befragten Firmen die größten Vorteile von KI in der Prozessbearbeitung und in besseren Prozessen für Kund:innen. Doch auch die Punkte Wissensmanagement, Kosten pro Output, Wettbewerbsfähigkeit, bessere Qualität und Innovation sowie Kosteneinsparungen wurden von den Teilnehmer:innen der Umfrage genannt.
Neben den zahlreichen Vorteilen stellt KI für Unternehmen aber auch ein potenzielles Risiko und eine Herausforderung dar. Teilnehmende der Studie sahen insbesondere in der Rechtssicherheit (66 %) eine Herausforderung, gefolgt von den Themen Datenbasis (48 %), Know-how (45 %) und Akzeptanz (38 %).
Um in KI in Unternehmen rechtssicher und effektiv einsetzen zu können, werden KI-Kompetenzen somit immer wichtiger.
Gut zu wissen: Am 2. Februar 2025 tritt ein wichtiger Part der europäischen KI-Verordnung (AI-Act) in Kraft. Betreiber und Anbieter von KI-Systemen müssen dann sicherstellen, dass alle betroffenen Mitarbeiter:innen über eine entsprechende KI-Kompetenz verfügen. Eine wesentliche Maßnahme zur Umsetzung der Vorgabe sind KI-Schulungen.
Laut Focus online, die sich mit dem Automatisierungspotential von Jobs in der Autoindustrie beschäftigt haben, sind einige Berufe durch KI bedroht. Auch Business Insider hat Jobs mit hohem und niedrigem Risiko für einen Ersatz durch KI identifiziert. So sind besonders Tätigkeiten mit großem Routine-Anteil gefährdet.
Doch KI ersetzt nicht nur Tätigkeiten, sondern kommt in anderen Bereichen vermehrt unterstützend zum Einsatz. Kompetenzen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz werden demnach immer wichtiger. KI-Skills werden bereits heute in immer mehr Stellenanzeigen gefordert.
Die Nachfrage nach Fachkräften mit KI-Kompetenzen ist laut Stepstone, die KI-Skills als „Schlüsselqualifikation für die Arbeitswelt der Zukunft“ bezeichnen, um 44 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Doch nicht nur allein technisches Verständnis, sondern auch menschliche Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, kritisches Denken und die Fähigkeit, sich auf neue Situationen einstellen zu können, sind im KI-Zeitalter entscheidend.
Zu den wichtigsten KI-Skills gehören laut Stepstone:
KI-Kompetenzen werden zukünftig in vielen Tätigkeitsbereichen notwendig sein. Gleichzeitig entstehen auch komplett neue Berufsbilder, wie zum Beispiel KI-Manager:innen.
Computerwoche hat 6 dieser KI-Jobs identifiziert und einmal genauer vorgestellt. Zu ihnen gehören zum Beispiel KI-Trainer:innen oder KI-Business-Strateg:innen. Die Aufgaben der KI-Fachkräfte sind dabei sehr unterschiedlich.
So beschäftigen sich KI-Cloud-Architekt:innen beispielweise mit dem Entwickeln und Optimieren von Cloud-Architekturen. Sie verstehen, wie KI-Systeme und Clouds funktionieren, und sorgen für ein optimales Zusammenspiel zwischen beidem.
AI Data Engineers hingegen nutzen Kenntnisse in Datenbanken, KI-Modelltraining, Datenqualität und Datenkuratierung, um große, optimierte Datenmengen für den Zugriff von KIs bereitzustellen, die für das Training von KI-Modellen benötigt werden.
Auch KI-Modell-Kurator:innen benötigen ein umfangreiches Wissen über KI, die neuesten Entwicklungen und die verschiedenen KI-Tools auf dem Markt, denn sie sind dafür zuständig, die besten KI-Modelle für bestimmte Anwendungen auszuwählen.
KI-Ethiker:innen kümmern sich um einen verantwortungsvollen Umgang mit KI. Hierunter fallen die Klärung von Datenschutzfragen, aber auch die Betrachtung von gesellschaftlichen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz.
Die Aufgabe von KI-Trainer:innen ist es, KI-Modelle zu optimieren und Feinabstimmungen vorzunehmen, um die Performanz zu verbessern. Sie arbeiten dabei mit Datenwissenschaftler:innen und Expert:innen aus diversen Fachbereichen zusammen.
KI-Business-Strategists betrachten hingegen die Einsatzmöglichkeiten aus dem Blickwinkel der Unternehmensziele. Ihre Aufgabe ist es, Möglichkeiten für den Einsatz von KI zu identifizieren, Strategien zu entwickeln und KI-Projekte zu managen, um die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen.
Dies sind nur ein paar Beispiele für neue KI-Jobs. Laut t3n wird es dank der KI-Revolution zukünftig noch zahlreiche weitere KI-Berufe geben, die wir jetzt noch nicht kennen.
Fest steht, KI ist kein kurzlebiger Hype, sondern wird die Arbeitswelt grundlegend verändern. Während KI-Skills immer gefragter werden, erkennen Arbeitsmarktexpert:innen laut Focus Online gleichzeitig auch eine Verschiebung von fachlichen Kompetenzen hin zu sozialen Kompetenzen und Führungsqualitäten. KI in Unternehmen und geschultes Personal im Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu finden, sind Themen, welche Entscheider:innen auch in den nächsten Jahren noch stark beschäftigen werden.
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