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NewsAusbildungsbausteine zur Fachkraft als 2. Chance

Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine als Chance für junge Menschen ohne Ausbildung und gegen den Fachkräftemangel

Die Zahlen des Berufsbildungsberichts 2023 sind erschreckend. Demnach haben 2,64 Millionen Menschen zwischen 20 und 35 Jahren keine Berufsausbildung und zählen damit als ungelernt. Der Anteil in dieser Altersgruppe stieg dabei im Vergleich zum Vorjahr von 15,5 % auf 17,8 %.
Aktualisiert am 30.07.2024
Junge Frau mit Kopftuch sitzt an einem modernen Arbeitsplatz vor einem aufgeklappten Laptop und erlernt begeistert die Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine ihrer Teilqualifikation.
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Junge Frau mit Kopftuch sitzt an einem modernen Arbeitsplatz vor einem aufgeklappten Laptop und erlernt begeistert die Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine ihrer Teilqualifikation.

Die Zahl ist ein neuer Negativrekord, der laut Handelsblatt auch die vorherige Schätzung von 2,5 Millionen übertraf. Die Gesamtzahl der jungen Menschen ohne Ausbildung ist in den letzten 10 Jahren gestiegen. 2016 waren es erstmalig mehr als 2 Millionen und im Jahr 2020 bereits 2,33 Millionen. Die Tendenz: weiter steigend.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist diese Entwicklung besonders beunruhigend. Denn viele junge Menschen bekommen nicht die benötigte Unterstützung. Ca. 16 % der jungen Frauen und ca. 19 % der jungen Männer gelten als ungelernt. Bei Menschen mit Migrationshintergrund sind es sogar ca. 30 %, bei Personen ohne Migrationshintergrund sind es knapp 10 %. Hier steckt nicht genutztes Potenzial.

Doch es fehlt an Ausbildungsplätzen. Laut Handelsblatt bildet nur ca. jeder 5. Betrieb Lehrlinge aus. Hinzu kommen starke regionale Unterschiede. Besonders in Berlin fehlen viele Ausbildungsplätze.

Neue Maßnahmen der Politik wie die Ausbildungsgarantie, das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz sowie Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine sollen nun Abhilfe schaffen.

Neuerungen zum 1. August 2024: Ausbildungsgarantie und das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz

Gleich zwei neue gesetzliche Regelungen der Bundesregierung treten diese Woche in Kraft. Zum einen die von der Regierung bereits im Koalitionsvertrag angekündigte Ausbildungsgarantie. Ziel der Regelung ist es, allen interessierten jungen Menschen ohne Berufsabschluss eine Ausbildung zu ermöglichen. Wer keine Lehrstelle in einem Betrieb findet, hat ab dem 1. August 2024 Anspruch auf eine außerbetriebliche Ausbildung

Das bedeutet, die zuständige Agentur für Arbeit oder das Jobcenter können nun jedem Jugendlichen oder jungen Erwachsenen eine Ausbildung bei einem Bildungsträger anbieten. Ziel der Ausbildungsgarantie ist laut einer Stellungnahme der Bundesregierung jedoch weiterhin die betriebliche Ausbildung. Wenn der Wechsel klappt, übernimmt der Betrieb die praktische Ausbildung und die jungen Leute werden weiterhin vom Bildungsträger betreut.

Eine weitere Neuerung ist das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz, das zum 1. August in Kraft tritt. Es soll Menschen mit Berufserfahrung, aber ohne formalen Berufsabschluss die Möglichkeit geben, ihre Kompetenzen sichtbar zu machen, und ihnen so eine zweite Chance geben. Möglich ist das über die Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine der Teilqualifikation. Diese sollen zum einen die Chancen der Arbeitnehmer:innen auf dem Arbeitsmarkt und im Betrieb verbessern und zum anderen den Arbeitgebern wertvolle Informationen über vorhandene Qualifikationen liefern und auf diese Weise den Fachkräftemangel bekämpfen.

Neben der Validierung und Anerkennung beruflicher Kompetenzen beinhaltet das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz auch neue Regeln für die Digitalisierung der Berufsausbildung. Ab August dürfen Dokumente wie der Lehrvertrag oder Ausbildungsunterlagen auch digital verwendet werden. Auch die Arbeitsbedingungen selbst sollen digitaler werden. Zukünftig soll auch digitales mobiles Ausbilden erlaubt sein. Und ehrenamtliche Prüfer:innen bei den Kammern sollen zukünftig auch virtuell an den Prüfungen teilnehmen können. Mit diesen Maßnahmen soll die Berufsausbildung moderner und attraktiver werden.

Diese Kompetenzen benötigen Unternehmen wirklich

Doch um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken, werden nicht immer auch voll ausgebildete Fachkräfte benötig. Jeder Beruf lässt sich in 5-7 Kompetenzbereiche unterteilen – die Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine, auf denen die Teilqualifikationen aufbauen. In einzelnen Weiterbildungen von mehreren Wochen bzw. Monaten wird während der Teilqualifizierung jeweils ein Kompetenzbereich erlernt. Nach erfolgreichem Abschluss der Kompetenzfeststellung erhalten die Teilnehmer:innen ein offizielles Zertifikat.

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat 4,3 Millionen Online-Stellenanzeigen ausgewertet und dafür 27 verschiedene Berufe analysiert. Die Untersuchung hat festgestellt, dass in den meisten Stellenanzeigen nicht alle Kompetenzbereiche auch explizit gefordert werden. Im Durchschnitt wurden 3 Teilqualifikationen von den Bewerber:innen erwartet, bei Stellen für Hilfskräfte sogar noch weniger. 

Zu den Kompetenzen, die besonders stark nachgefragt wurden, gehören Lager und Logistik, Verkauf, Büromanagement und Elektronik. In jedem Berufsbild wurden zudem einige Fähigkeiten häufiger gefordert als andere, teilweise mit regionalen Unterschieden, was die benötigten Kompetenzen betrifft. Laut dem Spiegel wurden beispielsweise 3 der Teilqualifikationen des Vollberufs Elektroniker:in Energie- & Gebäudetechnik nur in einem kleinen Teil aller offenen Stellen erwähnt. Mit Fähigkeiten in den Bereichen „Elektroinstallationen vor- und nachbereiten“, „Elektrische Betriebsmittel montieren und installieren“ und „Elektrische Anlagen in Betrieb nehmen und instandhalten“ hingegen kommt der überwiegende Teil der Berufstätigen in diesem Bereich bereits aus. 

Laut dem Spiegel muss somit nicht jede:r Arbeitnehmer:in alles können, sondern es reichen einige Kernkompetenzen. Die Ausbildungsbausteine und Teilqualifikationen sind somit nicht nur ein adäquates Mittel, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Sie haben auch noch weitere Vorteile.

Die Vorteile der Teilqualifikation

Angesichts hoher Quoten bei Fachkräftemangel und jungen Menschen ohne Ausbildung erscheint die Teilqualifizierung (TQ) einigen Arbeitsmarktexpert:innen als ideale Lösung für beide Probleme. Schritt für Schritt können nachträglich wertvolle berufliche Fähigkeiten oder offizielle Belege für bereits vorhandene Berufserfahrung erworben werden. Davon können sowohl Arbeitssuchende und Berufstätige als auch Unternehmen profitieren. Und das auch finanziell.

Denn wer alle Teilqualifikationen für einen Beruf erwirbt und anschließend die Externenprüfung absolviert, kann laut Studie der Bertelsmann Stiftung 5 Jahre später im Schnitt 600 Euro mehr im Monat verdienen

Doch auch Personen, die nur ein oder zwei Schulungen absolvieren, können sich bereits gefragte Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt aneignen. Mit vier Qualifizierungen kommen sie als sogenannte „halbe Fachkräfte“ sogar für den Großteil der Fachkraftstellen in Frage, auch ohne offiziellen Berufsabschluss.

Laut der Deutschen Handwerkszeitung ist für das Berliner Unternehmen Thermondo die TQ sogar eine ideale Zwischenlösung für die aktuell noch fehlende Ausbildung zur Wärmepumpen-Installation. Die Entwicklung eines neuen Ausbildungsberufes kostet Zeit. Um den Fachkräftemangel in diesem Bereich zu überbrücken, trotzdem eine formale Qualifizierung zu haben und die grüne Wende weiter voranzutreiben, setzt Thermondo auf etablierte und gleichzeitig flexible Ausbildungsbausteine.

Außerdem können staatliche Förderungen für die Teilnahme an einer TQ oder die Freistellung der eigenen Mitarbeiter:innen für die Weiterbildung genutzt werden. Arbeitgeber können Beschäftigte ohne Berufsabschluss für einige Wochen freistellen und bekommen Lehrgangs- und Lohnkosten während dieser Zeit über das Qualifizierungschancengesetz ersetzt. 

Ein weiterer Vorteil: Die Teilqualifikation ist bewährt und wird seit Jahren schon erfolgreich eingesetzt. Laut DIHK hat das Unternehmen Continental bereits mehr als 400 Beschäftigte zusammen mit der IHK Hannover zum Berufsabschluss gebracht. Und auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg kann mit über 200 Teilnehmer:innen in 15 Berufen und einer Erfolgsquote von über 80 % im Jahr 2023 positive Zahlen vorweisen.

Die Vorteile der Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine auf einen Blick:

  • Verbesserung der Jobchancen und Verdienstmöglichkeiten für Menschen ohne oder mit abgebrochener Ausbildung mit schon wenigen Teilqualifizierungen
  • Vertiefung und Erweiterung von beruflichen Kompetenzen
  • Schrittweiser Erwerb von anerkannten Zertifikaten
  • Zweite Chance auf einen Berufsabschluss nach erfolgreichem Abschluss aller Teilqualifikationen und Bestehen der Externenprüfung 
  • Lohnenswerte Alternative für alle, die keine klassische Ausbildung oder Umschulung absolvieren können 
  • Reduzierung der Quote junger Menschen ohne Berufsausbildung
  • Sichtbarmachung von bislang verborgenen Kompetenzen für Arbeitgeber mithilfe von anerkannten Zertifikaten
  • Mittel gegen den Personalmangel in Branchen mit Fachkräftemangel
  • Qualifizierung von ungelernten Beschäftigten für komplexere Aufgaben
  • Schnelle Übergangslösung während der Entwicklung neuer Berufsbilder und Ausbildungen
  • Mittel der Mitarbeiterbindung und Motivationssteigerung durch neue Aufstiegschancen
  • Bis zu 100 % förderbar mit dem Bildungsgutschein für Arbeitssuchende oder dem Qualifizierungschancengesetz für Beschäftigte und Unternehmen
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Fazit

Modulare Lösungen wie die Ausbildungsbausteine & Qualifizierungsbausteine der Teilqualifikationen erlauben es, schnell und flexibel auf Probleme wie den zunehmenden Fachkräftemangel und die hohe Anzahl von ungelernten jungen Menschen aufgrund fehlender Lehrstellen oder abgebrochenen Ausbildungen oder Studiengängen zu reagieren. Bereits mit wenigen Qualifizierungen können Teilnehmende wertvolle Kompetenzen erlangen, bislang verborgene Fähigkeiten sichtbar machen und als halbe Fachkräfte einen Großteil von Fachkraftstellen erfüllen. Davon profitieren sie auch finanziell, zum Beispiel mit einem besseren Gehalt. Darüber hinaus können Arbeitssuchende, Berufstätige und Unternehmen auch von staatlicher Förderung profitieren.